Gesamtschule: CDU fordert einvernehmliche Lösung mit der BiTS

Beide Bildungsangebote dürften sich nicht in ihrer späteren Entwicklung behindern. Mietmodell in Überlegungen einbeziehen

Text aus IKZ vom 6.5.2015

Gesamtschule: CDU fordert einvernehmliche Lösung mit der BiTS

Beide Bildungsangebote dürften sich nicht in ihrer späteren Entwicklung behindern. Mietmodell in Überlegungen einbeziehen

Iserlohn. Die aktuellen Studierendenzahlen sprechen aus Sicht der CDU-Fraktion eine deutliche Sprache. Iserlohn sei für Studierende attraktiv, nicht ohne Grund plane unter anderem die private Hochschule BiTS die Zahl der Studierenden vor Ort zu verdoppeln, heißt es in einer Stellungnahme. Dies habe man nicht zuletzt am Tag der offenen Tür an der BiTS gesehen, der großen Zuspruch erfahren habe. „Die Stadt Iserlohn ist mit ihren drei Hochschulen und der praxisnahen Ausbildung als Wissens- und Bildungsstandort sehr gut aufgestellt. Diesen bedeutenden Standortvorteil wird die Stadt Iserlohn noch deutlicher herausstellen müssen und enger mit den Hochschulen zusammenarbeiten“, wird CDU-Bürgermeisterkandidatin Katrin Brenner in der Mitteilung zitiert. Vor diesem Hintergrund sehe die CDU-Fraktion die aktuellen Planungen des Bürgermeisters hinsichtlich des neuen Gesamtschulstandorts umso kritischer. Diese würden neben dem Standort Bömberg für die zweite Gesamtschule als Alternative einen Standort auf dem Gelände der BiTS vorsehen. Ein Vorschlag, mit dem sich die Hochschule dem Vernehmen nach nur schwer anfreunden könne. Daher fordert die CDU-Fraktion mit Blick auf den Bildungsstandort Iserlohn eine einvernehmliche Lösung mit der BiTS.

Dr. Ahrens hat Neuordnung zur Chefsache erklärt

2012 habe Bürgermeister Dr. Ahrens die Neuordnung der Iserlohner Schullandschaft öffentlich zur Chefsache erklärt. Seither habe es viele Beratungen in den politischen Gremien und schließlich ein vorgezogenes Anmeldeverfahren gegeben, um auch den tatsächlichen Bedarf für eine weitere Gesamtschule in Iserlohn zu ermitteln. „Die Anmeldungen für die Schulen liegen vor. Die Kinder sind da“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Fabian Tigges die aus seiner Sicht zunehmend brenzlige Situation. „Wir können den Elternwünschen nicht gerecht werden, wenn nicht bald eine Entscheidung hinsichtlich des Standortes der zweiten Gesamtschule getroffen wird!“

Aktuell gebe es für die neue Gesamtschule zwei mögliche Standorte. Allerdings eigne sich aus Sicht der CDU-Fraktion der Standort Bömberg unter anderem auf Grund der unzureichenden verkehrlichen Erschließung nicht für eine zunehmende Anzahl an Schülern und Lehrern. Dieser Vorschlag des Bürgermeisters Dr. Ahrens sei somit von vorneherein nicht konsequent durchdacht und eher ein Schnellschuss aus der Not der Situation gewesen. Die Alternative einer Gesamtschule am Standort Seilersee verspreche zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls noch keine Lösung zu sein, die belastbar bewertet werden könne. „Es sind noch viele Fragen offen“, so Fabian Tigges. „Für die CDU-Fraktion ist es mit Blick auf die Schüler, die Eltern und die aktuelle Beschlusslage unabdingbar, dass eine konstruktive Lösung gefunden wird“.

Da spätestens in der Ratssitzung am 23. Juni eine Entscheidung für den Standort der zweiten Gesamtschule getroffen werden müsse, poche die CDU-Fraktion auf Vorlage der notwendigen Beratungsunterlagen mit belastbaren Zahlen und Kostenschätzungen. „Wir haben uns immer für eine Lösung stark gemacht, die die Iserlohner Schulen unterstützt und gleichzeitig den wirtschaftlichen Aspekt nicht aus den Augen verliert. Konkret fordert die CDU-Fraktion daher den Bürgermeister auf, neben der Kostenschätzung für das Schulgebäude Seilersee auch die Wirtschaftlichkeit eines Mietmodells darzustellen und mit in seine Überlegungen einzubeziehen.“ Eine Gebäudeanmietung biete für die Stadt Iserlohn mit Sicht auf die Entwicklung der Schülerzahlen eine größere Flexibilität in der Zukunft. Die CDU-Fraktion könne dem Standort Seilersee nur zustimmen, wenn es im Vorfeld ein abgestimmtes Konzept zwischen der Stadt Iserlohn und der BiTS gebe. Es dürfe nicht sein, dass beide Bildungsangebote sich später in ihrer Entwicklung behindern. „Wir wollen den Wissensstandort Iserlohn schließlich in allen Bereichen nachhaltig fördern und nicht blockieren“, so Fabian Tigges abschließend.