Gesamtschule II: Europaweite Ausschreibung in Vorbereitung
Der bisher eindeutig favorisierte Standort auf dem Campus Seilersee könnte aus Kostengründen ausscheiden
Iserlohn. Während sich das Kollegium der neuen Gesamtschule darauf vorbereitet, in zwei Wochen den Unterricht im Gebäude der ehemaligen Hauptschule Wiesengrund aufzunehmen, läuft die Suche nach dem Standort, an dem die Schule ihr endgültiges Domizil beziehen soll, auf Hochtouren. Nach Informationen unserer Zeitung plant die Verwaltung in Abstimmung mit den Vorsitzenden der Ratsfraktionen eine europaweite Ausschreibung für die Errichtung der Schule, bei der neben dem vom Rat bevorzugten Standort am Campus Seilersee sowie dem Bömberg auch noch zwei weitere Alternativen in räumlicher Nähe einbezogen werden.
„Das ist wahrscheinlich die erste Schule, die gegründet wird, bevor feststeht, wo sie entsteht“, hatte CDU-Ratsmitglied Matthias Jakubanis noch in der letzten Sitzung des Stadtparlaments vor der Sommerpause angemerkt. Eine These, die durch die aktuelle Entwicklung untermauert wird, zumal sich die Verhandlungen mit Dietrich Walther als Eigentümer des Schulgebäudes am Seilersee nicht in die vom Rat gewünschte Richtung bewegen. Zwischen dem Betrag, den Walther als jährliche Miete für die schlüsselfertig hergerichtete Schule auf dem Campusgelände verlangt, und den jährlichen Folgekosten, die der Kommune bei einer Errichtung der Schule am Bömberg entstehen würden, klafft nun doch eine große Lücke. Hauptgrund hierfür sollen wesentliche Kostensteigerungen beim Sporthallenbau sein sowie der Preis, den Walther bei seiner Kalkulation für den Wert des Gebäudes selbst einsetzt und der bei rund 12,5 Millionen Euro liegen soll.
Durch die Ausschreibung setzt die Verwaltung nun darauf, konkrete Kosten für den Schulbau für alle vier zur Diskussion stehenden Standorte zu erhalten, um auf dieser Basis eine abschließende Entscheidung zur endgültigen Heimat der Gesamtschule II treffen zu können. tp