Entscheidung geht an Bedarf vorbei - CDU-Stellungnahme zur Gesamtschule

IKZ, 01.11.2014
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Iserlohn. Die CDU-Fraktion nimmt Stellung zur Rats-Entscheidung, eine 2. Gesamtschule am Standort Bömberg errichten zu wollen. „Die Entscheidung geht an den Bedürfnissen der Schullandschaft vorbei, ignoriert den Willen der Schulleitungen sowie der Stadtelternpflegschaft, kommt die Stadt mindestens 13 Millionen Euro teurer als die von der CDU favorisierte Lösung mit zwei Sekundarschulen und produziert am Bömberg ein Verkehrschaos“, so der Fraktionschef Fabian Tigges. „Für alle Folgen und Begleiterscheinungen dieser von Dr. Ahrens mitinitiierten Entscheidung wird die CDU den Bürgermeister in die Verantwortung und in die Pflicht nehmen“.
Bildungsbündnis richtet schulpolitisches Chaos an
Der schulpolitische Sprecher Dr. Matthias Jakubanis ist besonders verärgert über die Aussagen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dimitrios Axourgos in Richtung Schuldezernentin Brenner: „Katrin Brenner genießt großes Vertrauen bei den Schulleitungen aller Iserlohner Schulen, Elternvertretern, der Bezirksregierung und hat vom Gutachter Dr. Rösner Lob für die gut aufgestellte Schulverwaltung bekommen“, sagte Jakubanis, „es ist schon ein ungeheuerlicher Vorgang, dass das sogenannte Bildungsbündnis seit mehr als drei Jahren ein schulpolitisches Chaos in dieser Stadt anrichtet, für große Unsicherheit an allen Schulen sorgt, jegliche Sachargumente missachtet und für diese Fehlleistungen nun die Schuldezernentin verantwortlich machen möchte.“
Grundsätzlich spricht sich die CDU-Fraktion gegen die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule aus, weil diese die Problemlagen in der Schulstruktur nicht beseitige, sondern neue Probleme schaffe. Deshalb spreche sich die CDU-Fraktion - wie auch die Stadtschulpflegschaft und die Schulleitungen - für die Einrichtung von zwei Sekundarschulen aus, die im Bereich der Sekundarstufe I alle Möglichkeiten für die schulische Bildung bieten - vom Hauptschulabschluss bis zur Vorbereitung auf die gymnasiale Oberstufe. Da sie keine eigenen Oberstufen haben, sondern in direkter Kooperation mit einem Gymnasium, einer Gesamtschule oder einem Berufskolleg stehen, erfolge keine Ausweitung von Plätzen in der Sekundarstufe II. Dies sei von Bedeutung, da die zweite Gesamtschule hier zusätzliche Plätze schaffe und damit die Oberstufen der Gymnasien, der bestehenden Gesamtschule und der Berufskollegs gefährde sowie deren Differenzierungsmöglichkeiten deutlich einschränke.
Das Problem der nicht erforderlichen zusätzlichen Plätze im Bereich der Oberstufen durch die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule werde durch Mehraufwendungen für den Haushalt von mehr als 13 Millionen Euro „erkauft“. Eine zweite Gesamtschule koste den Steuerzahler wegen eines deutlich umfänglicheren Raumprogrammes durch die einzurichtende Oberstufe erheblich mehr, als die Einrichtung zweier Sekundarschulen, die aus CDU-Sicht eine passgenaue Lösung für die Engpässe im Unter- und Mittelstufenbereich darstellen. Die bereits feststehenden Mehrkosten von 13 Millionen umfassen nach Angaben der CDU nicht einmal notwendige Maßnahmen für Inklusion, Brandschutz, für energetische Maßnahmen oder die Berücksichtigung von Sanierungsmaßnahmen für den Umbau im Bestand des bestehenden Gebäudes der Realschule.
Sorgen macht der CDU-Fraktion auch die Tatsache, dass die schwierige Verkehrssituation an der Realschule Bömberg durch eine fast doppelt so große Gesamtschule endgültig „kollabieren“ werde.