Zwei Varianten für Gesamtschule

Nach Ratsbeschluss für Standort Bömberg Angebot für Errichtung am Seilersee

IKZ vom 29.12.2014

 

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Zwei Varianten für Gesamtschule

Nach Ratsbeschluss für Standort Bömberg Angebot für Errichtung am Seilersee

Am Ende steht tatsächlich endlich eine Entscheidung des Rates. Oder ist es am Ende doch nur der Anfang einer neuen Standortdebatte? Nach vier Jahren im Iserlohner Schulstreit beschließt das Stadtparlament am 28. Oktober in geheimer Abstimmung die Errichtung einer zweiten Gesamtschule, die — so es denn die Rahmenbedingungen zulassen – am Standort der bisherigen Realschule Bömberg entstehen soll. Für eine Übergangszeit von mindestens zwei Jahren sollen die Eingangsjahrgänge ab dem Schuljahr 2015/2016 im Gebäude der ehemaligen Hauptschule Wiesengrund untergebracht werden.

Eltern der Viertklässler treffen die Entscheidung

Aber noch bevor die Eltern der Viertklässler Anfang 2015 mit ihrem Anmeldeverfahren entscheiden, ob es zur Gründung sowohl der zweiten Gesamtschule als auch einer Sekundarschule am Hemberg kommt, formiert sich Widerstand gegen das Ratsvotum. Am Bömberg entsteht eine Bürgerinitiative, die chaotische Verkehrszustände befürchtet und die das Grundstück aus vielerlei Gründen für nicht geeignet hält, einer vierzügigen Gesamtschule den erforderlichen Raum zu bieten.

Mit einem nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch alle Entscheidungsträger überraschenden Vorschlag meldet sich Anfang Dezember BiTS-Gründer Dr. Dietrich Walther zu Wort. Der Iserlohner Unternehmer bietet der Stadt an, die Gesamtschule in den Räumen der Internatsschule auf dem Campus Seilersee unterzubringen. Die Fraktionen erteilen der Verwaltung umgehend den Auftrag, Walthers Offerte auf ihre wirtschaftliche und räumliche Realisierbarkeit hin zu überprüfen. So oder so: Nur wenn Ende Januar 2015 mindestens 100 Kinder für die Gesamtschule Bömberg angemeldet werden, wird die Schule, gleich an welchem Standort, tatsächlich auch errichtet.

Vor dem furiosen Jahresfinale in Sachen Schulentwicklung muss die Politik und dabei insbesondere die im „Bildungsbündnis“ vereinten Fraktionen im März eine schwere Schlappe hinnehmen. Zwar stimmt das Stadtparlament letztlich einstimmig zu, zum Schuljahr 2014/2015 acht Eingangsklassen an der Gesamtschule Nußberg einzurichten, um aus Kapazitätsgründen nicht wieder Schüler abweisen zu müssen, die Eltern aber können der Idee und den andauernden politischen Auseinandersetzungen offenbar wenig Positives abgewinnen. Die Anmeldezahlen für die Gesamtschule sinken auf ein rekordverdächtig niedriges Niveau von 171 Fünftklässlern.

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