Newsletter vom 08.12.2014
Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative „Schulen Bömberg“, liebe Unterstützer und Interessenten,
Wir – das Arbeitsgremium unserer Bürgerinitiative – haben in den letzten Wochen bereits eine Menge Energie und Zeit darauf verwendet, den geplanten Bau einer Gesamtschule am Standort Bömberg zu verhindern. Je intensiver wir uns mit der Materie beschäftigen, desto deutlicher wird uns, wie ideologiegeprägt und wie wenig sachargumentsbezogen in Iserlohn Schulpolitik betrieben wird und was für einen verkehrspolitischen, schulpolitischen und finanziellen Irrsinn es darstellen würde, eine zweite Gesamtschule am Bömberg zu errichten. Wir haben in den letzten Wochen bereits viele Gespräche mit Politikern, den Ratsfraktionen von SPD und CDU, sachkundigen Personen und betroffenen Bürgern geführt und versuchen immer mehr Fakten auf unserer Internetseite – www.bi-boemberg.de – zusammenzutragen. Ein regelmäßiger Besuch auf der Internetseite lohnt, ständig kommen neue Fakten hinzu:
1. Die Kosten werden auf deutlich über 30 Millionen € explodieren
Während der Fraktionsvorsitzende der SPD Axourgios uns – ohne Benennung weiterer Fakten - im Gespräch mit der BI nach wie vor weismachen will, der Neubau am Standort Bömberg sei für höchstens 15 Millionen € zu haben, erklärt Stadtkämmerer Kowalski in der Ratssitzung vom 28.10.2014, dass die Gesamtkosten der Errichtung einer Gesamtschule am Einzelstandort Bömberg sich auf 29,2 Millionen € plus der Kosten für die Schuleinrichtung und der Aufwendungen für den Straßenbau belaufen werden (http://iserlohn.sitzung-online.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=1010674). Gleichzeitig werden Schulgebäude auslaufender Schulen (Hauptschule Martin Luther, HS Wiesengrund,…) leer stehen (schon zur Zeit gibt die Stadt jährlich rund 100.000 € an laufenden Kosten allein für das leerstehende Schulgebäude in Hennen aus) und ebenso gleichzeitig besteht angesichts der Haushaltssperre in den letzten Jahren an den bereits bestehenden Schulen ein Investitionsstau in Millionenhöhe (http://www.bildungsforum-iserlohn.de/downloads/investitionsstauliste---iserlohn.pdf).
Eine Investition von über 30 Millionen € also, die die Stadt Iserlohn sich weder leisten kann und angesichts zahlreicher preiswertere Alternativen auch nicht leisten muss. Ein Fakt, der nicht nur die Anwohner des Bömbergs, sondern alle Bürger Iserlohns betrifft! Einzelheiten zu den Kosten finden Sie hier: http://www.bi-boemberg.de/index.php/kostenbetrachtungen
2. Es besteht kein Bedarf für eine zweite Gesamtschule
Die Schülerzahlen der nächsten Jahre sind aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge deutlich rückläufig (787 weniger Schüler in den weiterführenden Schulen im Stadtgebiet Iserlohn allein seit 2011), neue Gebäude werden daher auch mittelfristig nicht benötigt! Entsprechend empfiehlt auch das – von allen Fraktionen – eingeholte Schulgutachten Dr. Rösner (http://www.iserlohn.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Schulen_Bildung/Gutachten_Schulen_in_Iserlohn_04_06_2013.pdf) mangels Bedarfs in Iserlohn auf die Errichtung einer zweiten Gesamtschule zu verzichten. Die Entwicklung der aktuellen Schülerzahlen belegt, dass die Gesamtschule Nußberg den kompletten Bedarf abdeckt und dort in den nächsten Jahren auch ohne eine 2. Gesamtschule kein Schüler, der sich für die Gesamtschule entscheidet, mehr abgewiesen werden müsste.
3. Das Bömberg-Grundstück ist zu klein
Gemäß der Schulbaurichtlinie in NRW soll die Größe eines Schulgrundstückes 25 m² pro Schüler und die Schulhoffläche mindestens 5 m² pro Schüler betragen. Das heißt, das Schulgrundstück müsste bei rund 1000 Schülern mindestens 20.000 m², die Schulhoffläche mindestens 4000 m² betragen. Tatsächlich beträgt die Grundstücksgröße am Bömberg lediglich 16.138 m², der Schulhof soll nach derzeitiger Planung durch einen Spielraum im Gebäude für 700 Kinder (!) ersetzt werden. (Zum Vergleich: Grundstück Hemberg 77.061 m² ; Grundstück Nußberg 44.777 m²)
(http://www.iserlohn.sitzung-online.de/bi/___tmp/tmp/45081036666943037/666943037/01020532/32-Anlagen/01/Boemberg-Untersuchung-Gesamtschule-2014-10-20.pdf)
4. Die Verkehrssituation am Bömberg wird nicht beherrschbar sein
Das Umfeld der Schulen Bömberg ist geprägt durch reine Wohnbebauung, die Anliegerstraßen (Bömbergring, Freiligrathstr, Schleddenhofer Weg) sind gekennzeichnet durch sehr enge Straßenführungen, teilweise Einbahnstraßen, mangelnde Möglichkeiten eines flüssigen Begegnungsverkehrs, enge Bürgersteige, zum Teil nochmals verengt durch so genanntes „aufgesatteltes“ Parken, fehlende Fahrradwege, etc. Das Architektengutachten MTT geht deshalb von der Notwendigkeit zu „Veränderungen Straßenverlauf aufgrund eines erhöhten Verkehrsaufkommens im Wohngebiet und dessen Auswirkungen“ aus. Ideen, geschweige denn ein Gutachten und oder Kostenschätzungen dazu, wie die Verkehrssituation „in den Griff“ bekommen werden soll, gibt es bislang bei der Stadt Iserlohn nicht.
5. Kinder des Eingangs-Schuljahres 2015/16 werden Ihre gesamte Schulzeit auf einer Baustelle verbringen
Laut Ratsbeschluss vom achten 28. Oktober 2014 soll die Gesamtschule Bömberg bereits ab dem Schuljahr 2015/16 betrieben werden und die Jahrgänge 5 und 6 zunächst in einem Provisorium in der Hauptschule Wiesengrund untergebracht werden. Die Schüler Jahrgangsstufe 7 sollen ab dem Schuljahr 2017/18 am Bömberg unterrichtet werden. Nach dem vorläufigen Bauzeitenplan des Kommunalen Immobilien Management (KIM) - von dem wir nicht ausgehen, dass er eingehalten werden kann – kann das Gebäude der Gesamtschule am Bömberg aber frühestens zum 1.6.2019 fertig gestellt werden. Das bedeutet, dass zumindest die Schüler des ersten/der ersten Jahrgänge das gesamte Schulleben auf einer Baustelle verbringen werden. Würden Sie dies für Ihr Kind wollen?
6. Es gibt bessere und günstigere Standort-Alternativen für eine 2. Gesamtschule
Zitat aus der Stellungnahme der Schulkonferenz der Realschule am Hemberg zum Ratsbeschluss vom 28.10.2014: „Die Entscheidung des Rates für eine Gesamtschule am Bömberg und eine Sekundarstufe am Hemberg hält die Schulkonferenz der Realschule für die schlechteste Lösung. Die Schulkonferenz ist nach wie vor der Meinung, dass die Realschule am Hemberg als Standort für eine zukünftige Gesamtschule alle erforderlichen Kriterien erfüllt (zentrale Erreichbarkeit aus allen Stadt gebieten, Lage außerhalb eines Wohngebietes, Mensa, Sporthalle, etc.), bzw. diese Mitte weitaus geringeren finanziellen Aufwendungen erreichen kann.“ (http://www.iserlohn.sitzung-online.de/bi/___tmp/tmp/45081036666943206/666943206/01021742/42-Anlagen/04/DS9-0317StellungnahmeRealschuleHemberg.pdf). Dem es aus Sicht unserer Bürgerinitiative nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass es in Bezug auf die Kosten, die Verkehrssituation und die Nutzung bereits bestehender Gebäude noch weitere Standorte gibt, die dem Bömberg überlegen sind.
Liebe Mitglieder und Mitstreiter unserer Bürgerinitiative,
Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten noch weiterhin Daten und Fakten sammeln und das Gespräch mit der Politik suchen, um den „Wahnsinn“ einer zweiten Gesamtschule am Standort Bömberg doch noch zu verhindern. Dazu sind wir weiterhin auf Ihre Mithilfe angewiesen:
Wir brauchen für unser Vorhaben eine breite Basis in der Iserlohn Bürgerschaft. Wir bitten Sie deshalb, unsere Argumente in Gesprächen mit Nachbarn, Freunde und Bekannten weiter zu verbreiten. Wir benötigen auch weiterhin möglichst viele Personen, die zumindest mit ihrer Unterschrift ihren Willen kundtun und sich gegen die Errichtung einer Gesamtschule am Bömberg aussprechen.
Bitte sammeln sie auch weiterhin Unterschriften!
Wir haben dazu auf unserer Internetseite eine vorgefertigte Unterschriftenliste vorbereitet, die sich gerne herunterladen können (http://www.bi-boemberg.de/index.php/unterstuetzen-head).
Darüber hinaus möchten wir jeden bitten, der selbst oder über Kinder, Verwandte, Freunde und Bekannte über ein Facebook-Account verfügt, unsere
Facebook Seite „Bürgerinitiative Schulen Bömberg“
mit „Gefällt mir“ zu markieren. Auf der Facebook-Seite können Sie auch mit uns diskutieren.
Helfen sie bitte zudem mit, Eltern der diesjährigen Schüler vierter Klassen davon zu überzeugen, ihr Kind nicht für eine Gesamtschule am Bömberg anzumelden. Dies ist im Moment der schnellste und einfachste Weg, über den so kund getanen Bürgerwillen die Gesamtschule zu verhindern. Wir werden dazu in den nächsten Tagen ein Flugblatt auf der Internetseite veröffentlichen, dass sie sich gerne herunterladen und an betroffene Eltern weiterleiten können.
Über unsere weiteren Aktivitäten werden wir Sie auch weiterhin unterrichten. Dazu werden wir in Kürze einen „Newsletter“ auf der Internetseite einrichten, über den sie dann weitere Informationen von uns erhalten. Gerne können Sie diesen und kommende „Newsletter“ auch an interessierte Personen weiterleiten.
Ihre Sprecher der Bürgerinitiative „Schulen Bömberg“
Dr. Frank Nobis
Werner Stephan
André Rippinghaus
Rechtsanwälte Dr. Nobis & Coll.
Unnaer Str. 3
58636 Iserlohn
Fon: 02371/13000
Fax: 02371/13003
E-mail:
Web: www.drnobis.de
Öffnungszeiten:
Mo.-Do.: 08.00 - 18:00 Uhr
Freitag: 08.00 - 14:00 Uhr