Schreiben vom 11.10.2014 an den Regierungspräsidenten Dr. Gerd Bollermann in Arnsberg

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Wortlaut:

Herrn Dr. Gerd Bollermann
Regierungspräsident
Seibertzstr. 1
59821 Arnsberg
Iserlohn, den 10.11.2014

Sehr geehrter Herr Regierungspräsident Dr. Bollermann,


der Bömberg in Iserlohn ist im Alarmzustand.

Die Bürger des Bömberg wehren sich gegen eine Gesamtschule am Standort der Realschule Bömberg.
Wir mischen uns nicht in die Diskussion der Schulformen in der Stadt Iserlohn ein, hier sind in erster Linie die Eltern und Lehrkräfte sowie die Politiker gefragt.
Wir wehren uns aber vehement gegen den Standort einer Gesamtschule am Bömberg. Schon heute ist das Verkehrsaufkommen um die Grund - und Realschule unannehmbar und teils gefährlich für Schüler, Eltern und Anwohner. Auch Busse quälen sich regelrecht durch die sehr schmalen Straßen, Gegenverkehr ist hier nicht möglich.

Aktuell hat die Realschule eine Schülerzahl von ca. 500, hinzu kommen 41 Lehrkräfte, MA in der Verwaltung , Sozialarbeiterin und Lehramtsanwärterinnen. Die Grundschule Bömberg hat eine Schülerzahl von ca. 320, hinzu kommen 22 Lehrkräfte. Der gesamte Schulkomplex, in dieser dichten Wohnbebauung, zählt ca. 883 Personen.

Zukünftig sollen nun noch einmal ca. 550 Personen hinzu kommen, so dass sich hier insgesamt  ca. 1.433 Menschen aufhalten werden. Wo sollen diese Schüler und Lehrkräfte in den Pausen hin? Der Schulhof im Bereich der Gesamtschule wäre viel zu klein, die Menschen werden dort wie in einer vollen U-Bahn auf dem Hof stehen, zum Laufen oder ungezwungenem Bewegen ist dort kein Platz mehr.

Im Vergleich dazu hat das Märkische Gymnasium 80 Lehrkräfte und viel Platz, auf dem Bömberg  würden dann 100 Lehrkräfte arbeiten, dem zu Folge wäre der Schulkomplex Bömberg 20% größer als das Märkische Gymnasium bei einem Bruchteil der Fläche. Allein für die Lehrkräfte benötigen die Schulen ca. 100 PKW Stellplätze. Hinzu kommen die Schüler der Oberstufe, für die sicher auch noch einmal 100 PKW-Stellplätze und weitere Krad-Stellplätze benötigt werden.

Beim Ausbau der Realschule hin zu einer Gesamtschule, wird das Chaos nicht mehr zu beherrschen sein.

Die Unfähigkeit der Iserlohner Politiker über Jahre hinaus in einem ideologischen Grabenkampf keine vernünftige Lösung für die Schullandschaft unter Einbeziehung der Lehrer und Eltern, hin zu bekommen kann doch nicht durch einen Überraschungsvorschlag (Nacht und Nebel-Aktion) des Bürgermeisters sein Ende finden.

Wo bleibt da der Bürger, die Anwohner mit ihren Sorgen und Nöten, wenn diese erst zwei Tage vor dem Ratsbeschluss erstmals darüber öffentlich informiert werden.

Zu einer so tiefgreifenden Entscheidung, wie der Bau eines vermutlich weit über 20 Millionen teuren Schulanbaus, muss doch im breiten Kontext mit der Elternschaft, Bürgerschafft und insbesondere mit den Anwohnern des Bömberg diskutiert werden.

Als idealer Schulstandort würde sich doch der Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes anbieten, dort fließen alle Verkehre zusammen und vor allem die Kinder aus den Vororten Hennen und Kalthof wären mit Bahn und Bus top angebunden.

In der preiswerteren Variante bieten doch das Märkischen Gymnasium und die Wiesengrundschule erheblich bessere Möglichkeiten bei erheblich besserer Anbindung.

Sehr geehrter Herr Dr. Bollerman bitte stoppen Sie den Schul-Wahnsinn in Iserlohn.

Gern erwarten wir Ihre Antwort.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Frank Nobis
Volkmar Pott
Jürgen Bartels

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