Schritte auf dem Weg zur Genehmigung

Die beiden neuen Schulen könnten laut Entwicklungsplanung wohl dauerhaft betrieben werden

IKZ, 11.12.2014, Thomas Pütter

Iserlohn. Mit Hochdruck arbeitet die Schulverwaltung an der Umsetzung des Ratsbeschlusses, die Auflagen zur Genehmigung der Errichtung einer zweiten Gesamtschule am Bömberg sowie einer Sekundarschule am Hemberg zu erfüllen. Im Schulausschuss berichtete Schulverwaltungsamtsleiter Wolfgang Kolbe am Dienstagabend, dass die von der Bezirksregierung angeforderten Nachweise, Konzepte und Stellungnahmen zwischenzeitlich erstellt und auf den Weg nach Arnsberg gebracht worden seien.

Nach dem Ratsbeschluss Ende Oktober sei demnach für beide geplanten Schulen ein pädagogisches Konzept erstellt, der Nachweis über die räumliche Unterbringung sowie die Finanzierbarkeit durch die Stadt erbracht, der „regionale Konsens“ mit den Nachbarkommunen herbeigeführt und die Stellungnahmen der betroffenen Schulkonferenzen eingeholt worden. Zudem, so Kolbe, liege mittlerweile die „anlassbezogene Schulentwicklungsplanung“ als Kernstück des Antrags vor. Hierzu heißt es in einem von Schulressortleiterin Katrin Brenner unterzeichneten Schreiben an die Bezirksregierung, dass mit Blick auf die Schülerzahlen, die in den vergangenen Jahren einer der Hauptstreitpunkte in der politischen Auseinandersetzung waren, die „weitere Entwicklung im Schulentwicklungsplan ausweist, dass die beiden neuen Schulen nachhaltig mindestens fünf Jahre, eher aber mindestens zehn Jahre bis dauerhaft betrieben werden können, so dass die geplanten Vorhaben aufgrund des Schüleraufkommens abgesichert sind“.

Oberstufe: Gesamtschule befürchtet Überangebot

Den betroffenen Schulkonferenzen werden damit jedoch ihre Sorgen nicht genommen. So befürchtet etwa die Gesamtschule Iserlohn in ihrer Stellungnahme, dass durch eine zweite Gesamtschule ein Überangebot an Oberstufenplätzen entstehen könnte, das zu einer „Zersplitterung der bestehenden, qualitativ guten Oberstufenangebote“ führe. Die Realschule am Bömberg bedauert, dass durch den Ratsbeschluss in keiner Weise das Problem der Integration von Schülern mit Zuwanderungsgeschichte in den Blick genommen werde. Die neue Schule am Bömberg werde voraussichtlich wieder einen Anteil von 90 Prozent an Schülern mit Migrationshintergrund bekommen, während dieser Anteil am Hemberg und damit dem für die Sekundarschule vorgesehenen Standort vergleichsweise klein sein werde. Sehr deutliche Worte findet die Schulkonferenz der Realschule Hemberg, die darauf verweist, dass sie sich eindeutig für die Errichtung einer zweiten Gesamtschule an ihrem Standort und gegen die Sekundarschule ausgesprochen habe. Der aktuelle Ratsbeschluss sei daher „die schlechteste Lösung“. Einzig die vor der Auflösung stehende Hauptschule Martin-Luther trägt den Ratsbeschluss mit, betont aber ihr Bedauern, dass – so es denn zur Gründung der Sekundarschule Hemberg kommt – damit die Auflösung der Martin-Luther-Schule einhergehe.

Dass die Stellungnahmen der Schulkonferenzen erst nach dem Ratsbeschluss eingeholt worden sind, stieß derweil am Dienstagabend im Schulausschuss auf die Kritik der CDU, die sich weiterhin vehement gegen die Errichtung einer zweiten Gesamtschule am Bömberg ausspricht. Im Rahmen eines formal korrekten Verfahrens, so deren Sprecher Matthias Jakubanis, wäre es erforderlich gewesen, die Einschätzungen der betroffenen Schulen vor dem Beschluss zu kennen, zumal zahlreiche Ratsmitglieder erst im Mai gewählt wurden und daher zum Zeitpunkt der Beschlussfassung mit der Schulproblematik nicht ausreichend vertraut gewesen seien. „Wir waren informiert, auch wenn wir nicht dabei waren“, betonte hingegen Andreas Berg von den von Jakubanis direkt angesprochenen UWG-Piraten, dass wohl jeder politisch Interessierte die mittlerweile seit vier Jahren andauernde Schul-Debatte verfolgt haben dürfte. Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens wies zudem darauf hin, dass die Bezirksregierung als Genehmigungsbehörde mit dem formalen Vorgehen der Kommune einverstanden sei, zumal die Argumente der Schulkonferenzen nicht neu, sondern in der dem Beschluss vorangegangenen politischen Auseinandersetzung bereits ausreichend gewürdigt worden seien.

Mehrheitsvotum des Rates endlich akzeptieren

Elke Olbrich-Tripp (Grüne) und Alexandra Schroven (FDP) forderten die CDU überdies auf, taktische „Spielereien“ zu unterlassen und das demokratische Mehrheitsvotum des Rates endlich zu akzeptieren, um letztlich den Eltern im Rahmen des vorgezogenen Anmeldeverfahrens Anfang 2015 die Entscheidung zu überlassen, wie die Iserlohner Schullandschaft künftig aussehen soll. tp



CDU begutachtet Verkehrssituation

 

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Text:

Morgendlicher Ortstermin am Bömberg mit Vertretern der Bürgerinitiative

7.30 Uhr, Freitagmorgen, Ecke Freiligrathstraße/Bömbergring: Im Schein der Straßenlaterne stehen Vertreter der Bürgerinitiative gegen die Errichtung einer Gesamtschule am Bömberg und Vertreter der CDU-Fraktion auf dem Gehweg und harren der Dinge, die da kommen sollen. Konkret: Der Busse und elterlichen Fahrzeuge, die den Bereich rund um die Grund- und Realschule allmorgendlich ansteuern, um Kinder zur Schule zu bringen.

Um 7.30 Uhr ist das Verkehrsaufkommen an der aus Initiativen-Sicht neuralgischen Stelle allerdings noch nahe Null, so dass CDU-Fraktionsvorsitzender Fabian Tigges beim Ortstermin nicht sonderlich laut sprechen muss, um sich verständlich zu machen. „Wir waren von dem Vorschlag, eine zweite Gesamtschule ausschließlich am Standort Bömberg einzurichten, genauso überrascht wie sie und hatten vor der Beschlussfassung kaum Zeit, uns mit der Thematik auseinanderzusetzen“, wendet er sich an die Vertreter der Initiative, die, so Tigges, „bereits viele wichtige Argumente“ in die Standortdebatte habe einfließen lassen. So etwa auch die Frage nach der Beherrschbarkeit des zusätzlichen Verkehrs, sollte die Gesamtschule am Bömberg realisiert werden. Die Union, die zwischenzeitlich den Antrag an die Verwaltung gestellt hat, für das Quartier eine umfassende Verkehrsanalyse zu erstellen, nimmt gerade auch diese Bedenken sehr ernst, wie Tigges betont: „Wir sind sehr gespannt auf die fachliche Analyse.“

An diesem Morgen hingegen ist die Momentaufnahme am Bömberg weniger spannend. Gegen 7.40 Uhr hat sich die Zahl der „Elterntaxis“ zwar etwas erhöht, übermäßig stark frequentiert werden die Zufahrtsstraßen jedoch nicht, auch die Geschwindigkeitsbegrenzung wird von den Fahrern eingehalten. In der Spitze sind es letztlich bis zu fünf Autos, die am Randstreifen vor dem Grundschuleingang anhalten, um Kinder aussteigen zu lassen und damit den Verkehrsfluss kurzfristig ins Stocken geraten lassen. Ab 7.55 Uhr präsentieren sich die Straßen schließlich wieder nahezu fahrzeugfrei.

Der Eindruck dieses Morgens ist nach Einschätzung der Initiative indes nicht repräsentativ für die alltägliche Verkehrsbelastung in dem Wohngebiet mit seinen verhältnismäßig schmalen Straßen und dem von parkenden Anwohnern und Innenstadt-Pendlern verknappten Gehwegraum. Und mit der Errichtung einer Gesamtschule mit rund 900 Schülern, einer zum Teil automobilen Oberstufe und zahlreichen zusätzlichen Lehrkräften würden sich zwangsläufig die Fahrzeugzahlen zu Schulbeginn und -ende erhöhen. Sorgen, die natürlich auch von CDU-Vertretern registriert worden sind. „Wir bleiben im Dialog“, verabschiedet sich Fabian Tigges.

Thomas Pütter

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http://www.derwesten.de/staedte/iserlohn/cdu-begutachtet-verkehrssituation-id10087814.html#plx1105837861

28.11.2014 - Radio MK

Der Schulstreit in Iserlohn geht weiter. Zwar hat die Politik inzwischen beschlossen, dass es künftig eine Sekundar- und eine zweite Gesamtschule in Iserlohn geben soll - jetzt wird aber über den Standort gestritten. Die Gesamtschule soll am Bömberg entstehen. Seit diesem Beschluss hat sich allerdings eine Bürgerinitiative dagegen gebildet.
Sie argumentiert damit, dass es dann künftig zum Verkehrschaos rund um die Schule kommt. Deshalb wird die CDU sich heute vor Ort über die Verkehrssituation informieren. Die Partei fordert außerdem eine umfassende Verkehrsanalyse, die laut Bürgermeister bereits in die Wege geleitet wurde.

->http://www.radio-mk.de/nachrichten/single/article/schulstreit-in-iserlohn-geht-weiter

 

BI: Bömberg wird teurer als Hennen

Quelle: IKZ vom 28.11.2014

 

(Klick auf das Bild zum Vergrößern im neuen Fenster)

 

Bericht über unsere Bürgerinitiative

Wir möchten darauf hinweisen, dass das WDR Fernsehen den in der letzten Woche aufgrund tagesaktueller Ereignisse verschobenen Bericht über unsere Bürgerinitiative nun morgen ausstrahlen wird und zwar hier:
 
 
WDR Siegen, Lokalzeit Südwestfalen, Mi 26.11.2014, 19:30 Uhr

 

Wer den Sender nicht empfangen kann oder zeitlich verhindert ist, kann in im Internet ab dem 27.11. abrufen:

 

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/lokalzeit-suedwestfalen/filterseite-lokalzeit-suedwestfalen100.html

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